I Am Not Okay With This ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die am 26. Februar 2020 ihre Premiere auf dem Video-on-Demand-Anbieter Netflix feierte. Sie basiert auf der gleichnamigen Graphic Novel des amerikanischen Zeichners Charles Forsman, der auch die Vorlage zur Netflix-Produktion The End of the F***ing World verfasste. Produziert wird sie unter anderem von Shawn Levy und Dan Cohen, die ebenso die thematisch ähnliche Netflix-Serie Stranger Things finanzierten. I Am Not Okay With This handelt von der 17-jährigen Schülerin Sydney Novak, die nach dem Tod ihres Vaters feststellt, dass sie telekinetische Kräfte besitzt, die immer dann aktiviert werden, wenn ihre negativen Emotionen überhandnehmen. Dies wird für sie zum Problem, da sie neben ständigen Differenzen mit ihrer Mutter auch mit ihren Gefühlen für ihre beste Freundin sowie schulischen Problemen zu kämpfen hat.

Am 21. August 2020 gab Netflix bekannt, dass I Am Not Okay With This aufgrund Unsicherheiten hinsichtlich der Produktionsbedingungen und unerwarteter Budget-Erhöhungen aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht für eine zweite Staffel verlängert wird.

Inhalt

Der Vater der 17-jährigen Sydney „Syd“ Novak hat sich im Keller seines Wohnhauses erhängt. Seitdem ist ein Jahr vergangen, seine Tochter trauert immer noch um ihn, während seine Ehefrau Maggie mit Syd nicht über seine Beweggründe sprechen will, was ständige, teils heftige Konflikte zwischen den beiden zur Folge hat. Sie leben in einer Kleinstadt in Pennsylvania. Sydney hat einen kleineren Bruder namens Liam, der ihr zwar des Öfteren auf die Nerven geht und mit dem sie sich auch nicht selten streitet, doch verstehen sie sich im Grunde doch ausgezeichnet. Syd kümmert sich um Liam, weil die Mutter der beiden aufgrund ihrer Arbeitszeiten in einem Diner wenig Zeit hat, und beschützt ihn bestmöglich vor seinem Mobber.

In der Schule ist Sydney in ihre beste Freundin Dina verliebt, was sie anfangs verdrängt. Diese führt eine Beziehung mit dem Jock Bradley Lewis, der kein angenehmer Mitmensch ist und Sydney nicht mag, was vollständig auf Gegenseitigkeit beruht. Als sie in einem Diner zusammen sitzen und Brads Nase anfängt zu bluten, nachdem er sich über Sydney lustig gemacht hat, merkt sie, das etwas mit ihr nicht zu stimmen scheint. Als weitere Ereignisse in ihrer Gegenwart geschehen, beispielsweise plötzlich auftretende Risse in ihrer Zimmerwand oder umstürzende Straßenschilder, bemerkt Sydney, dass sie telekinetische Kräfte besitzt. Diese treten immer dann auf, wenn Sydney negative Emotionen empfindet oder Panikattacken erleidet. Fortan muss Sydney lernen, diese Gefühle und somit auch ihre zerstörerischen Kräfte zu unterdrücken, was angesichts ihrer angespannten familiären Lage und Konflikten in der Schule nicht einfach ist.

Im Gegensatz zu ihr ist Sydneys Nachbar Stanley Barber von ihren Kräften begeistert, da er ein Geek und großer Fan von Comics, vor allem der X-Men, ist. Er ist der Ansicht, dass er eine Art Charles Xavier, also Mentor, für Sydney ist. Trotz seiner schwierigen Verhältnisse bei sich zuhause (seine Mutter hat die Familie verlassen, sein Vater ist Alkoholiker und kaum daheim) ist Stanley stets fröhlich und freundlich. Er fängt auch eine Beziehung mit Sydney an, allerdings lässt sie sich laut eigener Aussage nur auf ihn ein, da sie mit Dina mithalten will, die bereits einen Freund hat.

Im Verlauf der Serie versuchen Syd und Stan die Syds Kräfte zu kontrollieren, z. B. indem sie auf einer Bowlingbahn das telekynetische Beeinflussen der Kugeln trainieren. Stan fängt nach erfolglosen Versuchen an, Syd zu provozieren, was dazu führt, dass sie zwei Bowlingkugeln knapp an Stan vorbei schießt. Es folgt ein Streit der beiden, woraufhin Syd die Bowlingbahn verlässt und durch eine wenig beleuchtete Gasse läuft, gefolgt von einer düsteren Gestalt. Während Syd zu der möglichen Herkunft ihrer Kräfte Nachforschungen beginnt, spielt diese düstere Gestalt in den folgenden Folgen eine immer größere Rolle. Gegen Ende der Serie kommen immer mehr Faktoren zusammen und der mentale Druck auf Syd steigt. Die Gefühle für Dina kommen erneut auf und der Schulball rückt immer näher, Bradley wird Syd gegenüber immer aggressiver und die Frage woher die Kräfte kommen ist immer noch nicht beantwortet. In der letzten Folge stellt sich heraus, dass die Kräfte von ihrem Vater vererbt sind und er die dunkle Gestalt war, die Syd immer wieder verfolgt hat.

Produktion

Die Serie endet mit einem Cliffhanger, da eine Fortsetzung der Serie geplant war. Die Dreharbeiten zu Staffel 2 wurden allerdings eingestellt, unter anderem auf Grund der Corona-Pandemie.

In der Serie sind Fotos von Alex Lawther und Jessica Barden zu sehen. Diese repräsentieren ihre Figuren James und Alyssa aus der Serie The End of the F***ing World, die zur selben Zeit wie I Am Not Okay With This spielt. Somit sind beide Produktionen Teil eines gemeinsamen Serienuniversums; dies ist jedoch nur als Easter Egg gedacht.

Besetzung und Synchronisation

Die Synchronisation der Serie wurde bei der Berliner Synchron nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Tanja Schmitz erstellt.

Episodenliste

Rezeption

Die Serie erreichte eine Bewertung von 7,8 aus zehn Sternen basierend auf 13.285 Bewertungen. Auf Rotten Tomatoes erhielt die Serie eine Kritikerbewertung von 85 Prozent basierend auf 54 Kritiken sowie einen Zuschauer-Wert von 86 Prozent basierend auf 370 abgegebenen Stimmen. Auf Metacritic ergaben sich ein Kritikerwert von 68 aus 100 basierend auf 16 Kritiken sowie eine Zuschauer-Bewertung von 7,2 aus zehn basierend auf 42 Stimmen.

Axel Weidemann schrieb in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, dass die Serie die Zuschauer gerissen in ihre Welt locke. Dies ließe sich unter anderem an der Sequenz erkennen, in der Sydney am Grab des Haustier-Igels ihres Bruders steht, den sie versehentlich mit ihren Kräften getötet hat, und ein paar Worte sagen soll, da man in dieser Szene eine merkwürdige „So-spielt-das-Leben-Gravität“ spüre. Weidemann äußerte sich auch lobend über die drei Hauptdarsteller: Aidan Wojtak-Hissong stelle Liam als „abgeklärten Kinder-Philosophen“ dar, Sophia Lillis gelinge es, Gefühle zum Ausdruck zu bringen, ohne ihre Rolle zu „sprengen“. In ihrem Blick, der einer „ertrunkenen Gothic-Metal-Band“ gleiche, sei „bittersüße, aber bierernste Teenager-Verzweiflung“ zu erkennen. Wyatt Oleff spiele Stanley „hinreißend verschroben“, durch seine Leistung werde zart angedeutet, dass der „schützende Spleen“ seiner Figur bei „gleichzeitiger Zerbrechlichkeit“ auch etwas mit seinem „komplett entfremdeten Trinkervater“ zu tun habe. Weidemann schloss seine Kritik mit den Worten, dass die Produktion, die eine reifere Variante von Stranger Things sei, dank eines „Hauchs von Wes Anderson“ mit „sanfter Nostalgie aufgeladen“ werde, ohne an Klischees zu kleben oder auf Markennamen zurückzugreifen.

Petrana Radulovic von Polygon merkte an, dass wie in den Netflix-Produktionen Stranger Things und The Umbrella Academy in I Am Not Okay With This eine junge Frau mit übernatürlichen Kräften im Mittelpunkt stehe. Allerdings steche die Serie dadurch heraus, dass in ihr die Hauptfigur im Gegensatz zu den beiden anderen nicht die Welt rette. Wie in Sex Education entstünden die komischen Momente durch die Vermischung von Superkräften mit typischen Coming-of-Age-Handlungselementen, die schwächeren Szenen seien die, in denen sich die Produktion zu sehr auf die übernatürlichen Momente konzentriere. Durch die vergleichsweise geringe Anzahl an Charakteren gelinge es den Serienmachern, die volle Tiefe von Sydneys Beziehungen und die damit verbundenen Emotionen wie Liebe, Eifersucht und völlige Hingabe zu erkunden. Zudem blieben durch die kurze Länge der Episoden die Handlungsstränge und Figurenentwicklung prägnant. Die Produktion verschwende keine Zeit, da jeder Dialog die Superkräfte-Handlung antreibe und jede Superkraft-Szene zu einer Erkundung von Sydneys Charakter werde. Zudem ginge es in der Serie zwar um Teenager statt um einen allumfassenden Erzfeind, allerdings vermeide sie die Fallen von „abgedroschenen Kinder-mit-Kräften-Dramen“. Das übernatürliche Element sei eine offensichtliche, effektive Metapher für Sydneys Lasten, über die sie nicht sprechen kann, sowie die Gefühle, die sie anstaut. Wie diese Metaphern seien auch die Figuren, die schnell in stereotype Verhaltensweisen fallen könnten, lebendig und dimensional. Der Geek Stanley und die gereizte Sydney sind nicht die standardmäßige „Nerd-kriegt-das-distanzierte-Mädchen“-Beziehung, da sie kein Paar werden und Stanley sich trotzdem um sie sorgt und möchte, dass sie glücklich ist, weswegen dieser Handlungsstrang einer der emotional erfüllendsten der Serie sei. All diese Subversionen endeten aber mit dem Ende der ersten Staffel. Die kleine Geschichte einer jungen Frau, die ihren Platz in der Welt findet, werde lauter und größer und somit auch klischeehafter. I Am Not Okay With This fühle sich die meiste Zeit besonders an, wie eine figurenbasierte Ausnahme großer übernatürlicher Geschichten. Nur am Ende versuche es verzweifelt, so zu sein wie alles andere.

Lucy Mangan bewertete die Serie im The Guardian mit drei von fünf Sternen. Laut ihr seien die wahren Freuden der Serie nicht die zunehmend größer werdende Dynamik oder Gefahren in der Handlung, sondern das Spiel von Sophia Lillis. Sie sei wunderbar darin, die Tiefen und Benommenheit nach einem Verlust zum Ausdruck zu bringen, die unter Schichten „gewöhnlicher jugendlicher Wut und Frustration“ liegen, die sich wiederum unter der „traditionellen Pose hämischer Unzufriedenheit“ befänden. Der Zuschauer wolle sie gleichzeitig ohrfeigen, verteidigen, trösten und sie sein. Der zentrale Einfall, Superkräfte als Metapher für sich verändernde Körper sowie eingreifendes Erwachsenleben mit all seinen Wirrungen und Irrungen zu verwenden, gäbe es in Bezug auf junge Frauen bereits reichlich seit Carrie, deren DNA in der Hauptfigur neben der von Buffy Summers und Eleven aus Stranger Things eingebettet seien. Allerdings hätte die Serie ihren eigenen Charme, Stil und Selbstbewusstsein, die vom anderen „Strang ihrer Doppelhelix“ abstammten. Sydney sei eine Nachfahrin einiger der „schlüpfrigen Größen der Außenseiter“. In ihr steckten „Schnipsel“ von Daria, Lindsey (in deren Gruppe auch Stanley gut hineinpassen würde), Janis, Angela Chase sowie ein „gelegentlicher Hauch“ von Heathers. Mangan schloss ihre Kritik mit dem Wunsch, dass es eine Serie über eine Frau in ihren Vierzigern geben sollte, die all ihre unterdrückte Wut durch die „Kraft der Perimenopause“ in eine Kraft umwandelt, die „idiotische Personen, Institutionen und alles dazwischen“ zerstört und nach ihren Vorstellungen neu erschafft. Bis zu diesem Zeitpunkt sei aber die Geschichte von Sydney, die ihre Welt neu kreiert und sich mit sich selbst, ihren Freunden, ihrer Sexualität und den Pickeln auf ihren Schenkeln auseinandersetzt, zufriedenstellend ausreichend.

Weblinks

  • I Am Not Okay With This bei IMDb
  • I Am Not Okay With This bei Netflix
  • I Am Not Okay With This bei Fernsehserien.de

Einzelnachweise


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