Der erste Deutsche Schlager-Wettbewerb fand am 4. Juli 1968, nach einjähriger Pause als Nachfolgeveranstaltung der Deutschen Schlager-Festspiele, statt. Veranstalter waren der „Verein zur Förderung der deutschen Tanz- und Unterhaltungsmusik“, das ZDF und der Deutschlandfunk.

Ablauf

In Verbindung mit der Deutschen Schallplattenindustrie wurden Komponisten und Texter dazu aufgerufen, neue Schlager einzusenden. Es wurden insgesamt 495 Titel eingereicht. Davon wählte eine Jury 26 Titel aus. Diese wurden den Hörern des Deutschlandfunks vorgestellt. Ein Meinungsforschungsinstitut ermittelte daraus anschließend die zwölf Titel für das Finale im ZDF. Die Reihenfolge der Auftritte beim Finale wurde ausgelost.

Die Live-Sendung der Endrunde im ZDF aus der Philharmonie in Berlin wurde von Walter Giller moderiert. Die Interpreten wurden vom RIAS Tanzorchester unter Leitung von Dave Hildinger und den Rosy-Singers begleitet.

Nach Vorstellung der Titel wurde das Endergebnis durch mehrere Jurys ermittelt. Zum einen waren es 300 Zuschauer im Saal, sechs Jurys mit jeweils acht Juroren des ZDF aus verschiedenen Orten in Deutschland, eine Jury des Deutschlandfunks mit zwölf Juroren sowie das Ergebnis des Meinungsforschungsinstituts.

Die Punktevergabe verlief chaotisch, so dass man diese als Zuschauer nicht so ganz nachvollziehen konnte. Demzufolge gab es eine Gewinnerin quasi ex-machina, und mit Siw Malmkvist, die ein Lied von Hans Blum sang, gewann damit eine sichere Bank. Als Single verkaufte sich Renate Kerns Titel Lieber mal weinen im Glück am besten, obwohl sich dieser im Wettbewerb nur im Mittelfeld platzieren konnte. Das Stück war insgesamt 21 Wochen in den deutschen und 12 Wochen in den österreichischen Hitlisten vertreten. Die höchste Notierung konnte der Siegertitel verbuchen, der auf Platz 9 der deutschen Hitparade landete und damit einen Punkt vor Lieber mal weinen … lag.

Platzierungen

Folgende Titel konnten sich nicht für die Endrunde qualifizieren:

  • Mary Roos: Die Welt von morgen, ihre einzige Zusammenarbeit mit Ralph Siegel
  • Corry Brokken: Ich bin glücklich, obwohl ich weine, Günter Sonneborn / Heinz Korn
  • Christine: Ich bin kein Engel
  • Costa Cordalis: Der Vorhang geht auf
  • The Cry’n Strings: Sommernacht
  • Jürgen Herbst: Heut’ sieht alles anders aus
  • Sigi Hoppe: Und der Himmel hängt voller Gitarren
  • Peter Horton: Wir brauchen keinen blauen Himmel
  • Jacob Sisters: Mit dem Pfeil und Bogen
  • Renate und Werner Leismann: Nur wer wagt, gewinnt
  • Gisela Marell: Freu dich lieber nicht zu früh
  • Nilsen Brothers: Der Hauptgewinn
  • Peter Orloff: Gold auf der Straße
  • Tonia: Weiter, immer weiter

Endergebnisübersicht nach Jurywertung Deutscher Schlagerwettbewerb 1968

DVD-Veröffentlichung

Die ZDF-Sendung von 1968 wurde 2006 zusammen mit den Schlagerwettbewerben 1969 und 1970 auf einer Doppel-DVD veröffentlicht.

Siehe auch

  • Liste der Musikwettbewerbe und Preise

Einzelnachweise


Das goldene SchlagerArchiv Die Hits des Jahres 1968 (1988)

1968

1968, het jaar dat atleten hun idealen voorrang op hun portemonnee gaven

Deutschland bei der EM 1968 AGON SportsWorld

4321 Hot and Sweet, Musiksendung, Deutschland 1968, Regie Thomas